Bedeutung des Herbstfestes
Mabon, der Herbstanfang ist als Hexenfest eher unwichtig, zumindest wenn man sich an den einschlägigen Texten orientiert.
Nicht nur, dass es zu den Sonnenfesten gehört, die durch den Lauf der Sonne festgelegt werden und als Nebenfeste des Hexenjahreskreises gelten, im Gegensatz zu den sogenannten Mondfesten, zu denen Beltane und Samhain gehören.
Unter den Sonnenfesten sind es auch eher Mittsommer und Mittwinter, die eine wichtige Rolle spielen, wohingegen die Tagundnachtgleichen in den Hintergrund treten müssen.
Der Frühlingsanfang "Ostara" wird natürlich trotzdem sehr geschätzt, denn dann erwachen die Lebensgeister der Natur und mancherorts ist es sogar Jahresanfang.
Also muss die Herbst-Tagundnachtgleiche sich mit dem letzten Platz der Wichtigkeit der Hexenfeste begnügen - könnte man meinen.
Erntedank
Gegen die Unwichtigkeit des Herbstfestes spricht jedoch die Tatsache, dass überall mit grosser Freude der Herbst und die Ernte gefeiert werden.
In Weingegenden gibt es ein Weinfest nach dem anderen, woanders werden die Kohlköpfe gefeiert, und auch das Oktoberfest findet bestimmt nicht ohne Grund ausgerechnet Ende September statt.
Überall freuen sich die Menschen über die erfolgreiche Ernte.
Im ländlichen Raum stellt die Zeit um den Herbstanfang einen Höhepunkt des Festjahres dar.
Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass naturverbundene Hexen auch früher voller Freude die herbstliche Tag-und-Nacht-Gleiche genutzt haben, um fröhliche Feste zu feiern.
Herbstanfang - Tagundnachtgleiche
Beim Herbstfest wird die Tag-und-Nacht-Gleiche gefeiert.
Doch was ist eine Tag-und-Nacht-Gleiche?
Dass die Tage im Verlauf des Jahres mal kürzer und mal länger sind, zumindest in den gemässigten Zonen der Erdkugel, ist wohl jedem klar.
Im Verlauf dieser jahreszeitlichen Schwankungen gibt es nicht nur einen kürzesten und einen längsten Tag, sondern auch zwei Tage, an denen die Dauer des Tages mit Sonnenlicht und die Dauer der Nacht ohne Sonnenlicht gleich sind.
Es sind die Übergänge vom Sommer zum Winter und umgekehrt. Diese Tag-und-Nacht-Gleichen finden am 21. März und meist am 23. September statt. Sie stellen gleichzeitig auch den Startpunkt einer neuen Jahreszeit aus kalendarischer Sicht dar.
Die Tag-und-Nacht-Gleichen werden auch Äquinoktien genannt. "Äqui" von "gleich" und "nokt" von "Nacht". Genau betrachtet stellen die Äquinoktien einen Wendepunkt dar, denn von da ab sind die Nächte länger als die Tage, bzw. umgekehrt. Für den Herbst bedeutet das die nächte Stufe des Abschieds vom Sommer.
21. oder 23. September?
Über den Tag, an dem die Herbst-Tagundnachtgleiche nun genau gefeiert werden soll, herrscht einige Unklarheit.
Der 21. September passt gut in das Muster der Sonnenfeste, die sonst alle um den 21. herum stattfinden.
Die astronomische Tag-und-Nacht-Gleiche des Herbstes und somit auch der offizielle Herbstanfang findet jedoch meistens erst am 23. September statt und manchmal auch am 22. September. Welcher Tag es genau ist, hängt vom Umlauf um die Sonne ab und in gewisser Weise auch davon, ob wieder ein Schaltjahr ansteht oder nicht.
Für die Feiernden ist diese Unklarheit ganz praktisch, denn man kann sich eigentlich aussuchen, wann man feiert.
Typisch für die Herbstfeste ist es, dass sie von Anfang September bis Mitte Oktober gefeiert werden. Das hat den Vorteil, dass es eine lange Zeit ständiger Feiern gibt und in ländlichen Gegenden jedes Dorf Gelegenheit hat, sein eigenes Herbstfest auszurichten.
Mabon - Alban Elved
Ähnlich wie über den Zeitpunkt des Herbstfestes herrscht auch über seinen Namen Unklarheit.
Lange Zeit wurde dieses Fest in Hexenkreisen schlicht als Herbst-Äquinoktium bzw. als Herbst-Tagundnachtgleiche bezeichnet.
Doch das klingt so technisch im Vergleich zu den wohlklingenden keltischen Namen "Beltane" oder "Samhain".
Also hat Aidan Kelly in den 1970er Jahren den Namen "Mabon" für das Herbstfest ausgewählt.
"Mabon" ist ursprünglich eine mythische keltische Gestalt.
Obwohl "Mabon" sich vom Klang her gut in die anderen Hexenfeiertage einfügt, waren doch nicht alle damit einverstanden, das Herbstfest so zu nennen.
Daher wird das Fest von anderen auch "Alban Elved" genannt, passend zu zu "Alban Eiler" für die Frühlings-Tagundnachtgleiche, "Alban Hefyn" für die Sommersonnenwende und "Alban Arthan" für die Wintersonnenwende.
Beeren-Ernte
Völlig unabhängig von den Festgewohnheiten der Menschen begeht die Natur ihr eigenes Fest.
An allerlei Sträuchern und Bäumen reifen die Beeren heran.
Manche dieser Beeren sind süss und lecker, andere eber herb aber medizinisch verwendbar oder
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