In Gottes liebenden Blick
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Du kennst meine Seele bis auf den Grund, mein Wesen wae nicht verborgen von Dir, als ich im Dunkeln geblieben ward
Ps138, 15
Weil Gott uns anblickt, darum sind wir. Sein Blick ist ja Sein. Unser Sein ist nur wie das Aufblitzen, das Blinken des ewigen Seins, ein geschöpfliches Widerbild der einen unendlichen, lichten Seinsfülle des Gottes. So ruht unser Leben im Gottesblick…
Gottes Denken, Gottes Schauen, das uns umhegt, ist die Liebe. Liebe hält uns im Sein. Liebe baut in der verborgenen Zartheit göttlichen Planes am Tempel unseres Lebens…So ist jeder Augenblick für uns ein geheimnissvolle Werden aus Gott; stetes Liebesumfangen, ein Aufnehmen des göttlichen Liebesblickes, der runs anschaut. Gottes Liebe gibt uns das Leben. Unser Leben ist darum ein stetes Empfangen, ja ein Gottesempfangen…
Darum geht das Gotteskind mit so großer Ruhe und Gelassenheit durch alles Zeitliche hindurch. Es weiß sich ja in Gottes liebender Huld. Gott umfüllt uns. Gott blickt uns an. Er schenkt sich uns in jedem Bissen, den wir genießen, in jeden Atemzüge, in jedem Gedanken des Herzens; Er ist bei uns in jedem Schmerz als Trost, in jeder Freude als Seligkeit. Er ist bei uns in wachen Stunden als der ewig Wachende, in Stunden des Schlafes als der göttlich Ruhende; Er ist ja unser Gott und “alles in einem”. Wie können wir da anders, als kindlich unser Anlitz bergen im ruhrnden Schoße der ewigen, unwandelbaren Liebe des Allerbarmes.
Dein Sehen ist Lieben. Und wie Dein Blick sich so fürsorglich mir zuwendet, daß er sich niemals von mir kehrt, so auch Deine Liebe. – Und weil Deine Liebe immer bei mir und Deine Liebe, o Herr, nichts anders als Du selbst, der Liebende, so bist Du immer bei mir, o Herr, und verläßt mich nicht und beschützt mich allseits. Du trägst die größte Sorgfalt für mich. Dein Sein, Herr, verläßt niemals das meine. Ich habe nur Sein, sofern Du bei mir bist. Und weil Dein Sehen eins ist mit Deinem Sein, weil Du mich anschaust. Und würdest Du Dein Blick von mir wenden, so wäre ich nicht mehr. Aber ich weiß, daß Dein Blick nichts anderes ist als jene große Güte, die sich jedem mitteilt, der dessen empfändlich ist. Mir also liegt es ob, allzeit empfändlich zu werden Deiner. –Daß ich Dich sehe, o Herr, ist nicht anderes, als daß Du siehest den Sehenden.
Das Böse besiegen durchs das Gute
Laß dich vom Bösem nicht überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!
Röm 12,21
Was könnten wir diese Woche tun? Als Christen? Wir könten diese Woche ein wenig Mühe geben, freundlich von den Menschen zu denken. Nicht bloß von jenen, die wir gerne haben und die uns angenehm sind, sondern von allen, auch von denen, die uns auf die Nerven gehen, uns zuwider sind, die uns überlegen sind, die gescheiter, reicher, schöner, erfolgreicher sind als wir, sogar denen, die gegen uns unfreundlich sind, uns vor der Sonne stehen, die uns schekanieren und unrecht tun. Gegen alle diese sollten wir etwa so denken, daß wir ihnen aufrichtig “Guten Tag” oder “Guten Abend” sagen und dabei wirklich wünschen, sie möchten einen guten Tag erleben und einen schönen abend bekommen. Der Wunsch sollte so aufrichtig sein, daß wir ihnen tatsächlich einen guten Tag zuteilen würden, wenn wir zu bestimmen hätten. Könnten wir das, wenn wir ihnen am liebsten einen schlechten Tag zuteilen möchten und dass es ihnen nicht gut gehe? Gerade darin liegt es, dass wir nicht wünschen, was wir am liebsten möchten, sondern wie wir sollten. Und wie wohlriechender Weihrauch steigt es auf, wenn wir beten” Ach Gott, Du weisst, wie mir dieser Mensch zu schaffeln macht, aber trotzdem bitte ich Dich, segne ihn, leite ihn zu allem Guten, bewahre ihn vor unrechtem Tun, und mache ihn glücklich.
Franz Christian Blum
Dank als Kommunikation
Seid dankbar. Lobsinget dankbaren Herzens
Kol.3, 16
Sonne und Regen und was immer für den Menschen wächst und gedeiht, erfüllen ihren Sinn nicht mehr, wenn die Wahrheit nicht vollzogen wird, dass es ein liebender Vater ist, der sie uns gibt. Denn was ist all dieser Gaben letzter und eigentlicher Sinn? Dass sie ein immer neues und immer inniges Band zwischen Gott und seinem Kinde knüpfen. Eine Person ist es, und eine Person, die empfängt; das Brot, das ich esse, ist nichts Unpersönliches. Es ist eine Ausdruck und Unterpfand der Liebe, durch die ich lebe – vorausgesetzt, dass ich empfange! Empfangen aber wird nur, wofür Herz sich öffnet im Aufblick zum Geber, in bitte und Dank. In anderem Falle wird nur genommen, wird nur geraubt. Dann aber knüpft sich kein Band, und die Gabe zerrinnt und verwest mit dem, der sie sich nahm. Für den Dankbaren aber bringt sich in Vorübergehende das Bleibende, im Vergänglichen das Beständige, in der Gabe der Geber. Wer dankt, dessen Auge und Herz trägt die Gabe gleichsam zum Geber zurück, gemehrt durch sich selbst. Er vesandt die Gabe als Hingabe und beantwortet sie mit Gleichem. Danksagung ist die Kommunikation.
Heinrich Spaemann
Ich danke Dir, Gott, für alle Gnade und Hilfe.
Für allen Schutz und alle Treue.
Ich danle Dir, dass ich mich Dir nahefühlen darf und als Dein Kind.
Ich danke Die, dass Du mir die Einsicht gabst zu wissen, wann und wo immer es sei, es ruhe aller Entscheid bei Dir, und dass Du mir gewährest, herein Trost zu finden und Beruhigung.
Ich danke Dir dass ich zu Dir beten darf,
Amen.
Vokabular
vollziehen гл. исполнять (поручение); совершать (что-л.)
eigentlich прил.собственный; подлинный; настоящий; первоначальный; прямой;
непосредственный,
Unterpfand сущ. n -(e)s, ..pfänder залог; гарантия (перен.)
Hingabe сущ. f = преданность; самоотверженность; увлечённость
(делом, наукой и.т.п.); самоотдача; увлечение (делом, наукой и т. п.)
Entscheid сущ. m -(e)s, -e решение
gewähren гл. предоставлять; давать (право, льготу); видеть; замечать;
обнаруживать (кого-л., что-л.); удовлетворять (напр., просьбу); позволить, сподобить
In Gottes liebenden Blick
Du kennst meine Seele bis auf den Grund, mein Wesen wae nicht verborgen von Dir, als ich im Dunkeln geblieben ward
Ps138, 15
Weil Gott uns anblickt, darum sind wir. Sein Blick ist ja Sein. Unser Sein ist nur wie das Aufblitzen, das Blinken des ewigen Seins, ein geschöpfliches Widerbild der einen unendlichen, lichten Seinsfülle des Gottes. So ruht unser Leben im Gottesblick…
Gottes Denken, Gottes Schauen, das uns umhegt, ist die Liebe. Liebe hält uns im Sein. Liebe baut in der verborgenen Zartheit göttlichen Planes am Tempel unseres Lebens…So ist jeder Augenblick für uns ein geheimnissvolle Werden aus Gott; stetes Liebesumfangen, ein Aufnehmen des göttlichen Liebesblickes, der runs anschaut. Gottes Liebe gibt uns das Leben. Unser Leben ist darum ein stetes Empfangen, ja ein Gottesempfangen…
Darum geht das Gotteskind mit so großer Ruhe und Gelassenheit durch alles Zeitliche hindurch. Es weiß sich ja in Gottes liebender Huld. Gott umfüllt uns. Gott blickt uns an. Er schenkt sich uns in jedem Bissen, den wir genießen, in jeden Atemzüge, in jedem Gedanken des Herzens; Er ist bei uns in jedem Schmerz als Trost, in jeder Freude als Seligkeit. Er ist bei uns in wachen Stunden als der ewig Wachende, in Stunden des Schlafes als der göttlich Ruhende; Er ist ja unser Gott und “alles in einem”. Wie können wir da anders, als kindlich unser Anlitz bergen im ruhrnden Schoße der ewigen, unwandelbaren Liebe des Allerbarmes.
Dein Sehen ist Lieben. Und wie Dein Blick sich so fürsorglich mir zuwendet, daß er sich niemals von mir kehrt, so auch Deine Liebe. – Und weil Deine Liebe immer bei mir und Deine Liebe, o Herr, nichts anders als Du selbst, der Liebende, so bist Du immer bei mir, o Herr, und verläßt mich nicht und beschützt mich allseits. Du trägst die größte Sorgfalt für mich. Dein Sein, Herr, verläßt niemals das meine. Ich habe nur Sein, sofern Du bei mir bist. Und weil Dein Sehen eins ist mit Deinem Sein, weil Du mich anschaust. Und würdest Du Dein Blick von mir wenden, so wäre ich nicht mehr. Aber ich weiß, daß Dein Blick nichts anderes ist als jene große Güte, die sich jedem mitteilt, der dessen empfändlich ist. Mir also liegt es ob, allzeit empfändlich zu werden Deiner. –Daß ich Dich sehe, o Herr, ist nicht anderes, als daß Du siehest den Sehenden.
Das Böse besiegen durchs das Gute
Laß dich vom Bösem nicht überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!
Röm 12,21
Was könnten wir diese Woche tun? Als Christen? Wir könten diese Woche ein wenig Mühe geben, freundlich von den Menschen zu denken. Nicht bloß von jenen, die wir gerne haben und die uns angenehm sind, sondern von allen, auch von denen, die uns auf die Nerven gehen, uns zuwider sind, die uns überlegen sind, die gescheiter, reicher, schöner, erfolgreicher sind als wir, sogar denen, die gegen uns unfreundlich sind, uns vor der Sonne stehen, die uns schekanieren und unrecht tun. Gegen alle diese sollten wir etwa so denken, daß wir ihnen aufrichtig “Guten Tag” oder “Guten Abend” sagen und dabei wirklich wünschen, sie möchten einen guten Tag erleben und einen schönen abend bekommen. Der Wunsch sollte so aufrichtig sein, daß wir ihnen tatsächlich einen guten Tag zuteilen würden, wenn wir zu bestimmen hätten. Könnten wir das, wenn wir ihnen am liebsten einen schlechten Tag zuteilen möchten und dass es ihnen nicht gut gehe? Gerade darin liegt es, dass wir nicht wünschen, was wir am liebsten möchten, sondern wie wir sollten. Und wie wohlriechender Weihrauch steigt es auf, wenn wir beten” Ach Gott, Du weisst, wie mir dieser Mensch zu schaffeln macht, aber trotzdem bitte ich Dich, segne ihn, leite ihn zu allem Guten, bewahre ihn vor unrechtem Tun, und mache ihn glücklich.
Franz Christian Blum
Dank als Kommunikation
Seid dankbar. Lobsinget dankbaren Herzens
Kol.3, 16
Sonne und Regen und was immer für den Menschen wächst und gedeiht, erfüllen ihren Sinn nicht mehr, wenn die Wahrheit nicht vollzogen wird, dass es ein liebender Vater ist, der sie uns gibt. Denn was ist all dieser Gaben letzter und eigentlicher Sinn? Dass sie ein immer neues und immer inniges Band zwischen Gott und seinem Kinde knüpfen. Eine Person ist es, und eine Person, die empfängt; das Brot, das ich esse, ist nichts Unpersönliches. Es ist eine Ausdruck und Unterpfand der Liebe, durch die ich lebe – vorausgesetzt, dass ich empfange! Empfangen aber wird nur, wofür Herz sich öffnet im Aufblick zum Geber, in bitte und Dank. In anderem Falle wird nur genommen, wird nur geraubt. Dann aber knüpft sich kein Band, und die Gabe zerrinnt und verwest mit dem, der sie sich nahm. Für den Dankbaren aber bringt sich in Vorübergehende das Bleibende, im Vergänglichen das Beständige, in der Gabe der Geber. Wer dankt, dessen Auge und Herz trägt die Gabe gleichsam zum Geber zurück, gemehrt durch sich selbst. Er vesandt die Gabe als Hingabe und beantwortet sie mit Gleichem. Danksagung ist die Kommunikation.
Heinrich Spaemann
Ich danke Dir, Gott, für alle Gnade und Hilfe.
Für allen Schutz und alle Treue.
Ich danle Dir, dass ich mich Dir nahefühlen darf und als Dein Kind.
Ich danke Die, dass Du mir die Einsicht gabst zu wissen, wann und wo immer es sei, es ruhe aller Entscheid bei Dir, und dass Du mir gewährest, herein Trost zu finden und Beruhigung.
Ich danke Dir dass ich zu Dir beten darf,
Amen.
Vokabular
vollziehen гл. исполнять (поручение); совершать (что-л.)
eigentlich прил.собственный; подлинный; настоящий; первоначальный; прямой;
непосредственный,
Unterpfand сущ. n -(e)s, ..pfänder залог; гарантия (перен.)
Hingabe сущ. f = преданность; самоотверженность; увлечённость
(делом, наукой и.т.п.); самоотдача; увлечение (делом, наукой и т. п.)
Entscheid сущ. m -(e)s, -e решение
gewähren гл. предоставлять; давать (право, льготу); видеть; замечать;
обнаруживать (кого-л., что-л.); удовлетворять (напр., просьбу); позволить, сподобить