In Japan sind im vergangenen Jahr noch mehr Menschen an Überarbeitung gestorben als zuvor. Zwischen März vergangenen Jahres und März diesen Jahres seien 355 Berufstätige durch zuviel Arbeit schwer krank geworden oder gar gestorben - 7,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das japanische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Bei 147 Arbeitern seien als Todesursache Schlaganfall oder Herzinfarkt festgestellt worden. Das Phänomen "Tod durch Überarbeitung" ist in Japan derart weit verbreitet, dass es sogar ein eigenes Wort dafür gibt: Karoshi.
819 Berufstätige seien nach eigenen Angaben wegen Überlastung am Arbeitsplatz psychisch krank geworden, teilte das Ministerium mit - in 176 Fällen hätten Menschen sich wegen Stress am Arbeitsplatz umgebracht oder einen Suizidversuch unternommen.
Um gegen die chronische Überarbeitung der Angestellten anzukämpfen, wirbt die Regierung in Tokio für Telearbeit und ermuntert die Berufstätigen, Urlaub zu nehmen, wenn sie eine Familie gründen oder sich um ältere Angehörige kümmern wollten. Kritiker verweisen darauf, dass neue Mitarbeiter es aber nur selten wagen, sich gegen Überforderung zu wehren. Japan hat eine der höchsten Selbstmordraten der Welt.
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