В колонках играет - hava nagila -kabzonНастроение сейчас - super[B]Nur die British-Airways-Aktie kann überzeugen
Terror, Epidemien wie die Vogelgrippe, hohe Kerosinpreise, Konkurrenz durch Billigflieger - die großen Fluggesellschaften haben wirklich schon bessere Zeiten erlebt. In den vergangenen fünf Jahren schrieben die Airlines rund 43 Milliarden Dollar Verlust, wie die International Air Transportation Association zu Jahresbeginn vorrechnete. Vor allem die amerikanischen Airlines bereiten Sorgen, doch auch Europas Fluggesellschaften kämpfen mit Problemen. Die Aktionäre sahen die Kurse ihrer Fluglinien in den vergangenen Jahren eher im Sink- als im Steigflug.
Doch jetzt sieht die Branche einige positive Zeichen am Himmel: British Airways überraschte am Freitag den Markt mit guten Geschäftszahlen. Am Donnerstag hatte Air France gemeldet, im traditionell schwächsten Quartal den operativen Verlust auf vier Millionen Euro von 30 Millionen Euro im Vorjahr gesenkt zu haben. Auch die Passagierzahlen legen wieder zu: Im April verbuchte Lufthansa ein Plus von 2,4 Prozent. British Airways steigerte die Zahl der Fluggäste um fünf Prozent, Air France-KLM sogar um zehn Prozent. Doch alles in Butter ist noch lange nicht. Nur die Aktie von British Airways sieht derzeit wirklich vernünftig aus. Bei Lufthansa und Air France-KLM sollten Anleger mindestens die laufende Korrektur abwarten. Iberia und vor allem Alitalia sind nur mit Vorsicht zu genießen.
Lufthansa: Steiler Aufwärtstrend gebrochen
Gegenüber der Lufthansa-Aktie (DE0008232125) zeigten sich die Analysten von Goldman Sachs vor einigen Tagen skeptisch. Der Kurs dürfte sich unterdurchschnittlich entwickeln. Im ersten Quartal seien die Einnahmen der Fluggesellschaft zwar weit besser ausgefallen als erwartet, doch hätten die Zahlen insgesamt unter Berücksichtigung von Sondereffekten die Prognosen leicht unterschritten. Zuvor hatte die Lufthansa bekanntgeben müssen, im traditionell schwachen ersten Quartal den operativen Verlust auf 75 Millionen Euro verdreifacht zu haben.
Auf der Hauptversammlung am Mittwoch bekräftigte die Lufthansa trotzdem ihre Gewinnziele: Im laufenden Geschäftsjahr will die Gesellschaft „mindestens“ genausoviel verdienen im Vorjahr. 2005 wies Europas zweitgrößte Fluggesellschaft 577 Millionen Euro operativen Gewinn aus, was einem Zuwachs von 51 Prozent entsprach. 2008 soll der operative Gewinn eine Milliarde Euro betragen. Das Zusammengehen mit Swiss (Anteil derzeit 49 Prozent) habe sich bereits jetzt als gute Entscheidung erwiesen. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber stellte die vollständige Übernahme frühestens Ende 2006 in Aussicht. Im Jahr 2007 rechnet er mit einem positiven Gesamtergebnis für die Swiss.
1998 kostete die Aktie zeitweise 28,71 Euro, in mehreren Schüben ging es dann bergab bis auf 6,91 Euro vor gut drei Jahren. Das Jahr 2003 lief für die Aktionäre sehr erfreulich, 2004 folgten aber wieder deutlich Einbußen. Seit knapp zwei Jahren sieht der Chart gut aus. Doch die seit einigen Tagen laufende Korrektur zerstört das Bild - denn der jüngst etablierte steile Aufwärtstrend wurde gebrochen.
Für dieses Jahr ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,4 nicht unbedingt ein Schnäppchen, das KGV für 2007 sieht mit 10,8 schon besser aus. Sehen lassen kann sich jedenfalls die Dividendenrendite von derzeit 3,7 Prozent. Trotzdem sollten Anleger vor einem Einstieg abwarten, bis sich die Aktie wieder fängt und ob sie einen neuen - dann flacher verlaufenden - Aufwärtstrend etablieren kann.
Air France-KLM: Vorsichtiger Ausblick
Am Donnerstag hatte Air France-KLM (FR0000031122), Europas größte Fluggesellschaft, gute Geschäftszahlen vorgelegt. Im Bilanzjahr 2005/2006, das am 31. März endete, erhöhte Air France-KLM den Überschuß um 29 Prozent auf 913 Millionen Euro, was über der Erwartung des Marktes lag. Als Grund für den Gewinnanstieg nannte das Management die Effekte aus dem Zusammenschluß der beiden Fluggesellschaften Air France und KLM vor knapp zwei Jahren. Die Durchschnittserlöse pro Passagier und die Gewinnmargen hätten sich deutlich verbessert, auch durch eine strengere Kostenkontrolle.
Für das neue Geschäftsjahr 2006/2007 blieb der Marktführer angesichts weiterhin steigender Rohölpreise ähnlich wie Konkurrenten bei einem vorsichtigen Ausblick. Der operative Gewinn soll mindestens auf Vorjahreshöhe gehalten werden. Im laufenden Jahr will Air France-KLM das Passagiergeschäft um rund fünf Prozent steigern mit neuen Strecken und zusätzlichen Flügen auf bestehenden Verbindungen.
Air France - fünf Jahre
Fundamental scheint die Aktie mit einem KGV von 10,4 für dieses und 9,7 für das kommende Jahr nicht zu hoch bewertet zu sein. Doch Chart sollte Anleger vorsichtig werden lassen, der Aktienkurs war in der Vergangenheit nämlich von extremen Schwankungen geprägt.
Vom Jahreswechsel 2001/2002 an verlor die Aktie in knapp einem Jahr etwa zwei Drittel ihres Wertes. Dann verdoppelte sich der Kurs innerhalb weniger Monate wieder. Vom Frühjahr bis Herbst 2002 brach das Papier wieder um etwa zwei Drittel ein. Erst seit 2003 läuft die Aktie in ruhigeren Bahnen. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Wert mehr als 30 Prozent gewonnen, seit Mitte April läuft aber eine Korrektur. Anleger sollten zumindest deren Ende abwarten, bevor sie über einen Einstieg nachdenken.
British Airways: Positive Überraschung
Mit den am Freitag vorgelegten Geschäftszahlen konnte British Airways (GB0001290575) seine Aktionäre sehr positiv überraschen. Der Kurs schnellte im frühen Handel in London um mehr als sieben Prozent nach oben.
Die Fluggesellschaft steigerte ihren Betriebsgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 27 Prozent auf 705 Millionen Pfund. Damit übertraf die drittgrößte Fluggesellschaft Europas die Erwartungen der Analysten, die mit 695 Millionen Pfund gerechnet hatten. Das Unternehmen führte die Steigerung auf höhere Ticket-Preise und eine bessere Auslastung seiner Flugzeuge zurück. Für das seit April laufende Geschäftsjahr prognostizierte British Airways eine Umsatzsteigerung von fünf bis sechs Prozent.
Die fundamentale Bewertung der Aktie zeigt Luft nach oben: Das KGV beträgt auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzungen 9,9 für dieses und 8,2 für das kommende Jahr.
Auch die charttechnische Situation sieht gar nicht schlecht aus. Von ihrem Zehn-Jahres-Hoch bei 759 Pence aus dem Jahr 1997 ist die Aktie zwar meilenweit entfernt, der langfristige Abwärtstrend wurde aber jüngst durchbrochen. Die Chancen stehen gut, daß der Anfang 2003 etablierte mittelfristige Aufwärtstrend hält - die Aktie ist unter Europas großen Fluglinien erste Wahl.
Iberia: Hält der Widerstand?
Den Chart der spanischen Iberia (ES0147200036) sollten Anleger, die das Papier halten, in den kommenden Tagen und Wochen genau beobachten. Fällt die Aktie deutlich unter zwei Euro - bisher liegt hier ein wichtiger Widerstand - kann es erst einmal weiter bergab gehen. Ohnehin zeigt der Chart mittelfristig einen Abwärtstrend: Die seit 2004 erreichten Hochs liegen immer tiefer.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz zwar um 7,9 Prozent, der Nettoverlust wurde aber auf fast 45 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Schon im vergangenen Jahr war die führende Fluggesellschaft Spaniens wegen der hohen Treibstoffpreise und des zunehmenden Wettbewerbs mit Billigfluggesellschaften unter Druck geraten.
Nach ihren Angaben wurde das Nettoergebnis 2005 zwar auf 396 Millionen Euro fast verdoppelt. Das lag aber allein an außerordentlichen Erträgen aus Beteiligungsverkäufen, in erster Linie am Reservierungssystem Amadeus. Das Betriebsergebnis sank dagegen um 36 Prozent auf 116 Millionen Euro. Zwar gelang es Iberia, die Auslastung der Flugzeugsitze um 1,9 Punkte auf 77,1 Prozent zu erhöhen. Der Umsatz stieg aber nur um 2,8 Prozent auf 4,93 Milliarden Euro.
Das KGV auf Basis der durchschnittlichen Analystenprognose beträgt 16,0 für dieses Jahr und 10,8 für das kommende Jahr. Die Aktie sieht optisch zumindest bezogen auf 2007 also relativ günstig aus - die charttechnische Situation spricht aber derzeit eindeutig gegen ein Investment. Außerdem ist nicht klar, ob Iberia die optimistischen Analystenprognosen erfüllen kann.
Alitalia: Kurs im Sturzflug
Die Probleme der italienischen Alitalia (IT0003918577) sind überdeutlich im Kursbild zu erkennen: Der Chart gleicht einem kaum abgebremsten Sturzflug. 1998 kostete die Aktie zeitweise mehr als 95 Euro. nur wenig zur 100-Euro-Marke. Danach ging es bis 2003 kontinuierlich bergab.
Bis November vergangenen Jahres lief das Papier in einer Spanne von sechs und acht Euro seitwärts, dann kam, nachdem Details zu einer Kapitalerhöhung bekannt wurden, ein neuer Einbruch auf etwa 90 Cent. Von diesem Niveau hat sich die Aktie bis heute nicht erholt.
Die Zahlen für das erste Quartal, die die italienische Fluggesellschaft vor wenigen Tagen vorgelegt hat, werden die Anleger ebenso wenig erfreut haben: Der operative Verlust stieg in den ersten drei Monaten auf 128,8 Millionen Euro nach 118,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Insbesondere hohe Treibstoffkosten und Streiks hätten das Ergebnis belastet. Eine Prognose für das Gesamtjahr gab Alitalia nicht ab. Eine Einschätzung könne erst nach dem ersten Halbjahr gegeben werden, hieß es. Der Umsatz im ersten Quartal lag bei 965 Millionen Euro - ein Minus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Jahr 2005 hatte die Gesellschaft mit einem Nettoverlust von 168 Millionen Euro abgeschlossen. Für das kommende Jahr rechnen die Analysten im Schnitt zwar mit einem kleinen Gewinn, doch das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist mit 36 sehr hoch. Anleger sollten von diesem Papier Abstand nehmen.