Ach, hallo!..
"Ach, hallo!.." – und Verlegenheit huscht wie ein Schatten
durch den Raum und verfaengt sich in Mundwinkeln still.
Soll ich mir jetzt ein hoefliches Laecheln gestatten,
das, ich hoffe, verbirgt, was ich denke und will?..
Ich betrachte, noch etwas zerstreut und verlegen,
das vertraute Gesicht – dein Gesicht, lieber Gast.
Ich vermag nicht mehr viele Gedanken zu hegen,
doch in einem Gedanken ersticke ich fast:
Was bedeutet dein Laecheln? So strahlend, so ruhig,
so verdammt ueberfreundlich, so fremd, so vertraut?
Dieses Laecheln ist fast schon zu lang – und was tue ich?
Ich bin ratlos – und will, dass es keiner durchschaut...
Ich befuerchte, dein Laecheln soll etwas kaschieren.
Was bedeutet es, sag mir? Ich kann's nicht verstehn!!!
Gleichmut? Nachsicht? Begehren? Nur gute Manieren
oder etwas, was wir uns unmoeglich gestehn?
Leere Worte durchziehen wie Spinnengewebe
Zeit und Raum. Unser Tun stroemt ins Leere hinein.
Ist es wirklich die Welt, die ich atme und lebe?..
Wer von uns ist der Grund fuer die seltsame Pein?
Was passiert hinter leblosen, kalten Fassaden?
Etwas regt sich, noch heimlich und still – aber was?
Wir verlieren vielleicht den Verstand wie den Faden –
doch von diesem Verlust sag ich nichts, lieber Gast...
...Sei du selbst – schenk mir deine verstohlenen Blicke,
die ich manchmal erhasche, denn diese sind echt.
Liebend gerne geniesse ich die "Missgeschicke",
komm mir naeher... noch naeher, es ist mir nur recht...
Luftbewegung im Nacken – nur Zufall? Dann Schritte,
deine leichte Beruehrung – vielleicht ungewollt?..
Ich verletze dich nicht, lieber Gast, nein, ich bitte:
Sei ein... Freund, sei du selbst, laechle nicht mehr so hold!
Nein, ich will keinen Sieg ueber dich, keine Beute,
sondern offene, zaertliche Freundlichkeit, denn
ich hab' ebenfalls Angst...
Ich hab' Angst, dass ich heute
meine Aengste vergesse, mein lieber Gentleman...