• Авторизация


Die Richterin Barbara Salesch. 12-06-2005 13:30 к комментариям - к полной версии - понравилось!


[показать]
Die Richterin Barbara Salesch.
Interview
"Was ich immer wieder von Zuschauern gefragt werde!"


Die Marler Gruppe ist eine Arbeitsgemeinschaft der Marler Volkshochschule, die im Rahmen des Adolf-Grimme-Fernseh-Preises die Laien-Jury stellt und mich gebeten hat, ihre Fragen zu Gerichtshows zu beantworten:
©

Welche Zielgruppe wollen Sie ansprechen ? Hat die zeitliche Platzierung der Sendung auch etwas mit der Zielgruppe zu tun ?

Barbara Salesch: Mit unserer Sendung sprechen wir alle Zuschauer an, egal welches Alter. Natürlich werden um 15 Uhr andere Fälle verhandelt als zum Beispiel um 20.15 Uhr mit den beiden Spezialsendungen, die Verhandlungen vor dem Schwurgericht gezeigt haben. Meine Sendung ist von Anfang an ausgeprochen ausgeglichen gewesen, was die Zuschaueranteile betrifft. Die Quoten z.B. von gestern (27.6.2002) waren 28,4 % Marktanteil der Zuschauer ab 3 Jahren und 30,4 % der Zielgruppe 14-49 Jahre. Darauf lege ich auch großen Wert und versuche, die Fälle so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, damit für alle Interessantes dabei ist.

Wollen Sie mit diesem Format aufklären und unser Rechtssystem den Zuschauern etwas näher bringen ?

Barbara Salesch: Auch. Ich versuche, den Zuschauern auf eine informative, leicht zu verstehende und unterhaltsame Art Recht und Justiz näher zu bringen. Der Präsident des Bundesgerichtshofs hat in einer Fachzeitschrift auf die Frage, ob Sendungen wie z.B. Richterin Barbara Salesch oder Streit um drei der Justiz etwas bringen geantwortet: „Ich finde, das bringt etwas. Ich finde, das ist eine gute Idee, dass die Justiz auf diese Art nicht nur transparent wird, sondern auch die eigenen Mechanismen erläutert. Viele Leute waren nie in einem Gerichtssaal. Wenn man das erste Mal als Zeuge zu Gericht geht, ist dies eine ganz schwierige Angelegenheit, da müssen Hemmschwellen überwunden werden. Mit solchen Sendungen wird die Justiz den Bürgern näher gebracht, sie verstehen dann besser, mit welchen Schwierigkeiten die Richter, etwa bei unklarer Beweislage, fertig werden müssen.“
Warum Gerichts-Shows ? Gab es im Vorfeld der Formatentwicklung Recherchen, die ein Zuschauerinteresse für Gerichts-Shows erkennen ließen ?

Barbara Salesch: Warum nicht? Gerichtssendungen interessieren die Zuschauer, genau wie Krimis. Das zeigt ein Blick in die Programmzeitschriften von Beginn des Fernsehens an. Gisela Marx, filmpool, Film- und Fernsehproduktion GmbH Köln, die Produzentin der Sendung, hat die Idee, echte zivilrechtliche Fälle zu zeigen, aus Amerika mitgebracht. Von September 1999 bis September 2ooo habe ich als Schiedsgericht Richterin Barbara Salesch als erste und einzige Gerichtssendung im deutschen Fernsehen echte zivilrechtliche Fälle mit den echten Verfahrensbeteiligten verhandelt. Mein Schiedsgericht war ein unabhängiges Gericht, dessen Verhandlungen von filmpool aufgezeichnet und auf 30 Minuten verkürzt auf SAT 1 von 18. bis 18.30 Uhr gezeigt wurden. Die Urteile waren rechtskräftig. Das „Fernseh-Verhalten“ ist in Deutschland aber nicht mit dem in Amerika zu vergleichen. Das zivilrechtliche Schiedsgericht hat sich auf Dauer nicht durchsetzen können. Daraufhin wurde das Format geändert. Seit Oktober 2000 zeigen wir Verhandlungen in Strafsachen. Strafrecht interessiert den Zuschauer auf Dauer einfach mehr als Zivilrecht, übrigens genau wie z. B. Zeitungsleser. Da es (m.E. aus guten Gründen) gesetzlich verboten ist, echte Strafverfahren aufzuzeichnen werden seitdem die Fälle geschrieben.
ПРОДОЛЖЕНИЕ ЧИТАЕМ В КОММЕНТАРИЯХ. ==>
вверх^ к полной версии понравилось! в evernote
Комментарии (17):
NEOGOTIK 12-06-2005-13:44 удалить
Ist unsere Vermutung falsch, dass die Gericht-Shows das nachlassende Interesse an Talk-Shows auffangen sollten ?

Barbara Salesch: Uns wurde damals als neue Sendezeit für ein Strafgericht von SAT 1 nur 15-16 Uhr angeboten, denn um 18 Uhr hatten wir nur 30 Minuten und das war zu kurz. An anderer Stelle war keine Stunde frei. Wir haben daraufhin für diese Stunde ein eigenständiges und neues Format konzipiert, das einen ungeahnten Erfolg hat. Dass dann ein sehr erfolgreiches Format ausgebaut und auch von anderen Produktionen übernommen wird, ist nicht neu, nehmen Sie die Vielzahl von Krimis oder Quiz-Shows.

Barbara Salesch: Im Schiedsgericht Richterin Barbara Salesch habe ich echte zivilrechtliche Fälle entschieden. Seit der Umstellung des Formats auf Verhandlungen in Strafsachen werden die Fälle von Autoren oder unserer Redaktion in Zusammenarbeit mit Juristen geschrieben. Die Grundlagen für die Fälle werden zumeist der Tagespresse oder Fachzeitungen entnommen und diese Fälle werden dann so abgeändert und aufbereitet, daß sie in der zur Verfügung stehenden Zeit verhandelt werden können.

Gibt es Vorlieben für bestimmte Fallinhalte ?

Barbara Salesch: Entscheidend ist die Abwechslung. Es ist ein tägliches Format. Ich habe vor 2 Wochen die 800ste Strafsache verhandelt. Wir zeigen Fälle, die die Menschen berühren und interessieren, es sind z.B. spannende, traurige oder dann wieder komische Fälle, Fälle die schwere Kriminalität zeigen, oder nur einfaches Fehlverhalten oder Unfälle und sie zeigen, welche Hintergründe und Motive die Personen hatten oder wie zufällig alles zusammen gekommen ist. Die Fälle sind so bunt wie das Leben.

Bei den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern gibt es Gericht-Shows. Machart und Sendeplatz ähneln sich. Welche Elemente nutzen Sie, damit Ihre Gerichts-Show unverwechselbar wird ?

Barbara Salesch: Ich verhandele auf meine persönliche Art und Weise, wie ich es in meinen 20 Jahren als Richterin in Hamburg getan habe. Es ist keine Schauspielerei. Ich versuche immer, unsere juristische Fachbegriffe in eine allgemeinverständliche Sprache zu übersetzen. Die Fälle werden – trotz aller fernsehnotwendigen Vereinfachung so realistisch wie möglich dargestellt. Ich lasse allen Beteiligten einen großen Spielraum, damit vieles und viele zu Wort kommen, manchmal alle gleichzeitig, aber gebe dabei nie die Verhandlungsführung auf.
>

Sind die Richter, Anwälte und Verteidiger Profis ?

Barbara Salesch: Alle juristischen Rollen werden von Volljuristen übernommen, die hauptberuflich als Rechtsanwälte tätig sind. Ich selbst bin Vorsitzende Richterin am Landgericht in Hamburg und für die Dauer der Sendung beurlaubt.

Wählen Sie die Anwälte und Verteidiger gezielt für einen Fall aus oder melden sich die Anwälte und Verteidiger bei Ihnen ?

Barbara Salesch: Unser Juristen-Team besteht aus zwei Rechtsanwälten in der Rolle des Staatsanwaltes und fünf weiteren Rechtsanwälten in der Rolle der Verteidiger(in). Die Einsatztermine werden weit im voraus besprochen und individuell zugeteilt, je nach den beruflichem Verpflichtungen der Anwälte und unabhängig von den Fällen. Es ist inzwischen ein gut eingespieltes Team. Es bewerben sich aber auch immer wieder weitere Juristen.

Sind die Angeklagten und Zeugen Schauspieler oder Laien ?

Barbara Salesch: Angeklagte und Zeugen werden in aller Regel von Komparsen, also von Laiendarstellern gespielt. Jeder der eine Rolle in unserer Sendung übernehmen möchte, kann sich bei uns bewerben. Wir haben eine eigene Casting-Abteilung.

Nach welchen Kriterien wählen Sie aus ?

Barbara Salesch: Der Darsteller muss zu seiner Rolle passen.
Improvisieren die Darstellern die Fälle, oder gibt es sehr eng gefasste Monologe an Hand eines Drehbuchs ?

Barbara Salesch: Zu jedem Fall gibt es ein Dossier. Alle Protagonisten bereiten sich auf ihre Rollen vor, aber niemand lernt einen Text auswendig. Jeder spricht seine eigene Sprache, zu der Rolle passend. Das gelingt den Komparsen in einer mich immer wieder faszinierenden Art und Weise, die viel dazu beiträgt, die Fälle autentisch erscheinen zu lassen. Es wird auch viel improvisiert. Und das macht das ganze auch für uns immer wieder so spannend. Die Urteile fälle ich erst am Ende der Verhandlung, angepasst an die Beweisaufnahme, wie sie eben stattgefunden hat und in der Höhe, wie ich sie auch bei einem vergleichbaren Fall “in echt” ausgesprochen hätte.

Oft scheinen Opfer und Täter überzeichnet und Klischees werden bedient. Ist das konzeptionelle Absicht ? (Meistens ist der Angeklagte der Böse, der Täter)

Barbara Salesch: Da kann ich Ihre Meinung nicht teilen. Wir verhandeln viele Fälle, in denen das nicht der Fall ist. Es gibt wesentlich mehr Freisprüche als es sie im Alltag gibt. Aber oft ist der Angeklagte der Täter, das ist völlig normal, sonst wird er nicht angeklagt, wenn es keinen hinreichenden Tatverdacht gibt. Mit „Böse“ hat das nichts zu tun. Ich versuche auch, Klischees zu vermeiden und unseren Teil dazu beizutragen, Klischees und Vorurteile abzubauen. Überzeichnungen gibt es im Fernsehen aber immer, und nicht nur da. Den Alltag 1:1 kann Fernsehen nicht leisten. Es wird immer ausgewählt, was interessiert. In allen Sendungen, auf allen Programmen, in allen Medien.

Werden bei realen Fällen die Originalurteile wiedergegeben, oder hat der Richter/Richterin die Freiheit, ein eigenständiges Urteil zu fällen ?

Barbara Salesch: Wie bereits gesagt fälle ich die Urteile selber und zwar erst nach der Beweisaufnahme. Natürlich mache ich mir vorher dazu Gedanken, aber die Entscheidung ergeht erst dann, nach dem letzten Wort. Da auch Originalfälle schon zum Schutz der Betroffenen nie 1:1 gezeigt werden können, passen die Originalurteile auch nicht, zumindest nicht in der Strafhöhe.

Wie ist die Vorgehensweise bei konstruierten Fällen? Überlegen Sie sich zuerst einen möglichst interessanten Fall, und lassen das Urteil offen ? Oder konstruieren Sie ein bestimmtes Urteil, um daraus einen Fall zu entwickeln ?

Barbara Salesch: Es gibt viele Möglichkeiten, einen Fall zu konstruieren. Das Delikt, ein Thema, je nachdem, was behandelt werden soll. Aber nie vom Urteil her. Das ergibt sich dann automatisch am Ende.
Die dargestellten Fälle müssen in das zeitliche Raster Ihres Formates passen. Das bringt Verkürzungen und eine Komprimierung des Falles mit sich. Ist nicht das „Diktat der Sendezeit“ einer vertiefenden Fallschilderung abträglich ?

Barbara Salesch: Natürlich ist eine Verhandlung auf das Wesentliche verkürzt und verdichtet dargestellt. Aber abträglich ist das nicht. Jede Fernsehsendung hat einen bestimmten zeitlichen Rahmen; ein unbegrenzter Raum wird nicht zur Verfügung gestellt. Was das mit „Diktat“ zu tun hat verstehe ich deshalb in dem Zusammenhang nicht. Uns steht eine Verhandlungszeit von ca. 22 bis 25 Minuten pro Fall zur Verfügung. Das ist für eine Sendung, in der nur gesprochen wird, sehr viel. Es werden in meiner Sendung pro Fall zumeist nur der Angeklagte und zwei Zeugen gehört. Damit kann das Wesentliche gesagt werden, zumal ich so aufgliedern kann, dass die Wiederholungen des Alltags vermieden werden. Wenn das nicht geht, kann ich den Fall nicht nehmen. In den beiden Spezialsendungen am Abend hatte ich 45 Minuten pro Fall und konnte damit ein Verfahren vor dem Schwurgericht in wesentlichen Teilen darstellen.
Können Sie auf aktuelle Ereignisse reagieren ?

Barbara Salesch: Aktuelle Geschehnisse werden natürlich auch berücksichtigt, wenn Sie in den zeitlichen Rahmen einer Verhandlung passen. Der Vorlauf der Sendung beträgt nur wenige Wochen. Wichtiger sind mir dann aber aktuelle Themen, wie zum Beispiel in der gestrigen Sendung die Ausnutzung eines Arbeiters aus Russland.
э-э-э...простите мне мою необразованность,но очем этот великомудрый текст на неведомом мне ,немецком языке?:)
13-06-2005-05:15 удалить
Очень интересная статья, я получила массу удовольствия от прочтения. Поняла только два слова, вот эти: Barbara Salesch. Гыыыыыыыыыы
NEOGOTIK 13-06-2005-10:48 удалить
NightRain_from_S-Pb,
prosti :)))))))))eto ia sebe na zametky kinyla... ia bol´sche ne bydy tak...
NEOGOTIK 13-06-2005-10:50 удалить
Агава,
a tebe, podryga, nado ychit' nemezki.;)
NEOGOTIK 13-06-2005-10:53 удалить
NightRain_from_S-Pb,
ETO DVE NAIBOLEE POPYLIARNIE I YMNIE JENSCHINI Y NAS NA MOIOM LUBIMOM KANALE SAT1.ODNA PO PROFESSII SYD'IA, A VTORAIA PSIXOLOG.
DoXtor_Solnzeff 13-06-2005-17:00 удалить
O,BArbara !kak ona mnu ndraaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!ochen dazhe ndra!!!!!!!!
NEOGOTIK 13-06-2005-17:20 удалить
DoXtor_Solnzeff,
PRIVET!!!
RADA VIDET' TEBIA!!!
DA YJ!!NASCHA S TOBOI BARBARA I GOSPOJA PSIXOLOG PONIGE TOJE NASCHA!!;)
DoXtor_Solnzeff 13-06-2005-22:57 удалить
NEOGOTIK, ksta,ona chasto byvaet v entom gorode,gde ja zhivu)) BArbara v smysle))klassnaja zhenshina odnako
NEOGOTIK 13-06-2005-23:39 удалить
DoXtor_Solnzeff,
v smisle "germanskaya":)
Da, ona deistvitel'no klassnaia jenschina!
Angelika mne toje ochen' nravitsa. Obe PRAKTICHESKI pomogaut,a ne na slovax..

Исходное сообщение NEOGOTIK NightRain_from_S-Pb, prosti :)))))))))eto ia sebe na zametky kinyla... ia bol´sche ne bydy tak...

Хорошо!;)

14-06-2005-03:43 удалить
"А чтобы в звучанье молчанья вглядеться
В мирах захолустных,
Уже совершенно не нужен немецкий,
Как, впрочем, и русский"
NEOGOTIK 14-06-2005-12:31 удалить
Агава,
Frau Barbare Salesch ponravilsa tvoi expromt...:)
14-06-2005-20:02 удалить
Это не мой экспромт, это экспромт одного мастера экспромтов.
Он между прочим, в Германии часто бывает, работает в Гамбурге.
А я больше экспромтами не занимаюсь, потому как вчера познакомилась с симпатичным священником и решила уйти в монастырь.
NEOGOTIK 14-06-2005-21:28 удалить
Агава,
NY TVOI YXOD V MONASTIR' TOJE SVOEGO RODA EXPROMT...


Комментарии (17): вверх^

Вы сейчас не можете прокомментировать это сообщение.

Дневник Die Richterin Barbara Salesch. | NEOGOTIK - РАЗГОВОР С ДРУГОМ... или МНЕ ПРОСТО ИНТЕРЕСНО ЖИТЬ... | Лента друзей NEOGOTIK / Полная версия Добавить в друзья Страницы: раньше»